Der Reichtum unserer Gesellschaft ist schier unermesslich. Laut Volkswirt_innen werden in Deutschland Waren im Wert von 2.500 Milliarden Euro jährlich produziert – eine Zahl mit dreizehn Stellen. Einen besseren Eindruck kann ein Bummel durch die Shopping-Center dieser Stadt vermitteln. Von der Trekking-Jacke, über das iPhone bis zum künstlichen Hüftgelenk gibt es (fast) alle Dinge, um unsere materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Doch leider steht zwischen uns und der bunten Warenwelt hinter der Schaufensterscheibe eine große Barriere: das Geld. Der karge Lohn und die spärlichen Almosen des Staates reichen in der Regel gerade für das Nötigste. An die schicke Konsole, den trendy Windbreaker oder auch nur das Bio-Essen vom Öko-Laden um die Ecke ist meist nicht zu denken.
Kein Wunder, dass viele darauf keinen Bock haben – und zugreifen, sobald sich die Chance eröffnet. Ob Ladendiebstahl, Schwarzfahren oder Raubkopien: Was ist daran zu verurteilen, wenn sie sich auch ein Stückchen vom gesellschaftlichen Reichtum abgreifen? Wir denken: Gar nichts.
Der Staat sieht dies bekanntlich ein wenig anders – und droht mit Verfahren, Sozialstunden und
Knast. Eigentlich auch kein Wunder, ist der Schutz des Eigentums doch eine seiner zentralen Aufgaben. Schließlich sollen wir uns auch weiterhin mit den paar Krümeln zufrieden geben, die wir für unser Geld kaufen können. Wollen wir aber nicht. Werden wir nicht. Und ihr sicherlich auch nicht.
Daher wollen wir in dieser und den nächsten Ausgaben ein paar Tipps für die alltägliche Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums geben. Los geht es in dieser Ausgabe mit den neusten Blockbustern und ein wenig Musik.
Bisher in der Aneignungsreihe erschienen
- Der Klick zum Blockbuster
- Filme schauen nach kino.to
- Beschaffungsmöglichkeit Kaufhausklau
- Freie Fahrt für alle
Zu erst veröffentlicht in Rosen auf den Weg gestreut Nr. 16 (Mai 2011)