»Es mag stimmen, dass die linke Bewegung – so vielfältig sie ist – sich teilweise in Identitätspolitiken verliert, elitär ist oder sich zu sehr in der eigenen Blase aufhält. Aber jeder Mensch hat eine Verantwortung für sein eigenes Denken und Handeln. Polemisch gesagt, niemand muss Rassist*in sein, nur weil es keinen Infoladen im eigenen Viertel gibt.« – Dana Fuchs & Christoph Muck

Seit Jahren verschiebt sich die Grenze des Sagbaren immer mehr nach rechts: Von Thilo Sarrazins Angst vor der »Abschaffung Deutschlands« über den Einzug der AfD in den Bundestag, als erste offen rassistische Partei seit 1945, bis hin zu rechten Mobs in sächsischen Kleinstädten, die von Verfassungsschutzchef und Innenminister verstanden und verharmlost werden. Während ein großer Teil der Gesellschaft diese Zustände kritisiert und sich rechten Aufmärschen, Demonstrationen und Spaziergängen in den Weg stellt, lädt ein anderer Teil rechte Akteure zu Podiumsveranstaltungen u.Ä. ein. Ignoriert wird dabei, dass Auseinandersetzungen über gesellschaftliche Veränderungen nicht mit Rechten auf Podien entworfen werden können. Das Buch von Fuchs und Muck setzt anders an: Breite antifaschistische Proteste sind wichtig, benötigen allerdings immer eine Verankerung in der Nachbarschaft, auf dem Fussballplatz oder im Jobcenter. Organizing-Konzepte bieten eine gute Chance, mit Menschen solidarisch und auf Augenhöhe in ihrem Alltag kleine bis größere Veränderungen zu ermöglichen. Vorgestellt werden sechs verschiedene linke Gruppen und die Chancen, Schwierigkeiten und Handlungsmöglichkeiten ihrer politischen Arbeit. Das Buch zielt schließlich auf eine solidarische Gesellschaft ab, die sich erfolgreich gegen extrem Rechte, deren Hetze und Strategien wehren kann.

Dieses Jahr sieht die sommerliche Geschäftigkeit bei uns allen wohl etwas anders aus, als normalerweise. Trotzdem möchten wir euch auf zwei tolle Camps hinweisen, die dieses Jahr zwar nicht wie gewohnt stattfinden, aber trotzdem supportet werden können.

  • Das JWD Camp in Brandenburg sammelt Bilder und andere Liebesgrüße bis zum 10. Juli - nächstes Jahr geht es hier auch wieder janz weit raus.
  • Das AJUCA in Mecklenburg-Vorpommern geht online und wartet dieses Jahr also im Netz mit Politics, People und Party auf. An dem Programm kann vom 22.-26.7.2020 teilgenommen werden.

Es bleibt uns schon Mal der morgendliche Schluck Kaffee im Halse stecken, wenn wir durch die neusten Nachrichten scrollen. Manche Schlagzeilen lösen einen tiefen Seufzer aus oder lassen ein wütendes Grollen zurück. Aber gleichzeitig ist da immer wieder dieser Gedanke, dass es nicht so sein muss und die Welt anders sein kann. Deshalb finden unter dem Motto "Gemeinsam Grenzen überwinden - Gemeinsam Mauern durchbrechen" vom 3. bis 5. November 2017 die ersten Offenen Linken Vernetzungstage (OLiVe) in Berlin statt. Wir wollen gemeinsam in Workshops diskutieren, unsere Erfahrungen miteinander teilen, praktische Fähigkeiten voneinander lernen, uns besser kennenlernen und vernetzen. Essen und Getränke stellen wir euch gern zur Verfügung. Abends ist in gemütlicher Kneipen-Runde für Unterhaltung gesorgt. Natürlich wie immer alles für umme!

Die Offenen Linken Vernetzungstage sind ein Nachfolgeprojekt des Offenen Linken Jugendkongresses JuKo, der schon vier Mal in Berlin stattgefunden hat. Wir sind aber noch lange nicht erwachsen geworden, möchten unsere Türen in diesem Jahr aber für alle Menschen öffnen – egal wie alt oder mit welchem Vorwissen. Wichtig ist dein Wunsch dich in die linke Bewegung in Berlin einzubringen – und deine Lust auf die bessere Welt.

Offene Linke Vernetzungstage: 3.-5. November 2017 / KuBiZ / Bernkasteler Str. 78 / Berlin-Weißensee

Aufruf / Programm / Material / Anfahrt / Facebook

Wie verhalten wir uns auf Demos? Mit welchen Repressionen müssen wir rechnen? Was können wir von einander lernen? Wie können wir uns vernetzen? Viele Fragen, die uns in Vorbereitung auf Proteste und Aktionen immer wieder beschäftigen. Bei verschärfter politischer Situation und steigender Repression, gilt es handlungsfähig zu bleiben und selbstorganisierte Gegenstrategien zu entwickeln. Deshalb wird vom 26. bis 28. Mai ein Trainingswochenende in der Bunten Kuh (Bernkastelerstr. 78, Weissensee) stattfinden. Hier soll ein Raum geschaffen werden, um Wissen zu teilen, aufzufrischen und um uns zu vernetzen. Workshops wird es unter anderem zu Bezugsgruppen, sicherer Kommunikation, Antirepression, Out of Action und kreativen Aktionsformen geben.

Weitere Infos findet ihr unter aktionstrainingberlin.noblogs.org

Wie bilden wir Ketten? Wozu Barrikaden? Wie verhalten wir uns bei Nazi-Kontakt? Was ist eine Bezugsgruppe? Wie bilden wir eine? Wozu überhaupt? Wie Verhalten wir uns auf Demos? Worauf sollten wir achten? Wie funktionieren Sitzblockaden? Mit welchen Repressionen müssen wir rechnen? Wie gehen wir mit ihnen um? Wo können wir uns vernetzen?

Viele Fragen, die uns in letzter Zeit häufiger begegnen. Bei verschäfter politischer Situation, vermehrten rassistischen und neonazistischen Übergriffen und Veränderungen innerhalb der berliner radikalen Linken, wollen wir wieder handlungsfähiger werden. Aus dem Rahmen es neugegründeten Offenen-Antifa-Treffens (OAT) Berlin heraus, haben wir uns deshalb dazu entschieden ein Aktionstraining zu organisieren. Hier soll ein Raum geschaffen werden, um Wissen zu teilen, aufzufrischen und uns zu vernetzen.

Denn: Antifa bleibt Handarbeit!

25. - 26. Februar 2017, Bunte Kuh, Benkastelerstr. 78 (Weissensee, Tram 12, 24 Rennbahnstr.)

Das Programm:

Auch in diesem Jahr findet in Berlin erneut der Offene Linke Jugendkongress, auch Juko genannt, statt. Geboten wird ein breites Programm von praktischen Workshops und inhaltlichen Vorträgen. Natürlich wie immer für umsonst. Daneben besteht die Möglichkeit mit Gleichgesinnten zu diskutieren und sich zu vernetzen. Wir wollen Widerstand gegen die rückwärtsgewandten Teile der Gesellschaft leisten und die bereits erkämpften Errungenschaften verteidigen. Gleichzeitig gilt es eigene Antworten auf aktuelle Probleme zu finden. Was kann man gegen neue und alte Nazis tun? Welche Kritik haben wir an Religion? Wie verteidigen wir uns gegen Angriffe von Rechten? Was verstehen wir unter Antikapitalismus? Unser Ziel haben wir dabei klar vor Augen: Wir wollen das (Zusammen-)Leben ohne Unterdrückung und Ausgrenzung gestalten. Wir wollen gemeinsam und solidarisch in Freiheit leben. Bei unserem Bemühen haben wir das Glück nicht von vorne anfangen zu müssen. Es gibt eine lange gewachsene linke Bewegung mit Wissen und Erfahrungen sowie einer Kultur der Solidarität und des Austauschs. Bei dem kommenden Linken Jugendkongress in Berlin wollen wir uns daher verschiedenen bestehenden Theorien und Ansätzen zur Analyse der Verhältnisse widmen. Wir wollen diese gemeinsam diskutieren und uns auch über eigene Ideen austauschen.Kommt zum vierten offenen linken Jugendkongress in Berlin und lasst uns die Zukunft in Angriff nehmen!

Facts: Der JuKo findet dieses Jahr vom 14.-16. Oktober in Charlottenburg im Schloß19 statt. Für Futtern, Trinken, Unterhaltung, Inputs, diverse Workshops, barrierearme Räumlichkeiten, Mucke, Pennplätze, Entspanntes und Spannendes … ist gesorgt. Natürlich wie immer für umsonst. Weitere Infos findet ihr hier.

Auch in diesem Sommer finden wieder einige empfehlenswerte Veranstaltungen unter freiem Himmel statt. Den Auftakt bildet das No-Border-Camp in Thessaloniki vom 15. bis 24. Juli. Gerade im Norden Griechenlands manifestiert sich die europäische Abschottungspolitik deutlich, weshalb es neben zahlreichen Workshops und Diskussionen auch viele direkte Aktionen geben wird.

Weiter geht es mit dem War-starts-here-Camp vom 25. bis 31. Juli in Sachsen-Anhalt, unweit des Truppenübungsplatzes Altmark, welcher zu den größten Deutschlands gehört. In den letzten Jahren wurde auf dem Gelände das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) des Deutschen Heeres errichtet. Auf dem Platz erfolgt die Ausbildung der Angehörigen der Bundeswehr und der Vertragsstaaten der NATO für Auslandseinsätze. Ziel ist es der kriegerischen Mobilmachung etwas entgegensetzen. Nicht nur in den Köpfen der Menschen, sondernauch ganz praktisch, denn Abrüstung ist Handarbeit.

Den Abschluss bildet das Alternative Jugendcamp (Ajuca) vom 24.bis 28. August auf dem Gelände des Kulturkosmos e.V. in Lärz / Mecklenburg-Vorpommern. Das Camp richtet sich vor allem an politische Jugendliche, ist jedoch auch offen für alle anderen Altersgruppen. Es ist ein DIY-Camp, so dass alle Aufgaben von den Teilnehmenden (mit-)übernommen werden. Neben einem Aktionstag in der mecklenburgischen Provinz gibt es jede Menge Workshops und kulturelle Veranstaltungen.

 

Bild und B.Z. berichtete gestern, wir würden die diesjährige 18 Uhr-Demonstration boykottieren. Sie zitieren dabei aus einem auf Indymedia veröffentlichten Bekenner*innenschreiben. In diesem erklärten die Genoss*innen ihre Aktion gegen den Nazisänger Peter Brammann, der unweit der Köpi wohnt, und eine Niederlassung von A&O, die Hostel-Kette die Mitte März den AfD-Landesparteitag in ihren Räumen ermöglichte. Beim Publizieren von Indymedia-Artikel muss ein Autor angegeben werden. Die Genoss*innen hatten dort "autonome antifa" eingetragen. Eine wahrlich nicht wenig verbreitete Selbstverortung im politischen Spektrum, die wir - wie auch etliche andere politische Gruppen in Deutschland und der Welt - im Namen tragen. Für Bild und B.Z. reichte dies jedoch aus, um aus dem Bekennerschreiben ein Statement unserer Gruppe zu machen. Selbst von der Boulevard-Presse hätten wir da schon ein wenig mehr Recherche erwartet - zu mal, wenn gleich zwei Zeitungen diesen Müll veröffentlichen und im Falle der B.Z. sogar zwei Autoren, Ole Kröning und Thomas Kieschnick, den nicht gerade langen Artikel geschrieben haben wollen. Dass Polizei-Sprecher Stefan Redlich auch noch erklärt, davon zu wissen und dies in seiner Lage-Einschätzung zum 1. Mai zu berücksichtigen, ist das Sahnehäubchen auf dieser Farce.

Würden Bild und B.Z. mit ihrem Dreck nicht täglich Hunderttausende erreichen, wäre dieser Bullshit keinen Kommentar wert. Da dem leider nicht so ist, hier eine kurze Gegendarstellung:

  • Wir distanzieren uns keineswegs von der Revolutionären 1. Mai-Demonstration und rufen schon gar nicht zum Boykott auf. Ganz im Gegenteil begrüßen wir den offensiven Bezug auf die Kämpfe gegen Zwangsräumungen und für den Erhalt linker Projekte wie dem M99 und der Friedel54.
  • Gerade angesichts der rassistischen Mobilisierungen in Deutschland, die in Sachsen ihre bisher stärkste Zuspitzung findet, finden wir es notwendig sich den dort erstarkenden Neonazi-Strukturen auch am 1. Mai entgegen zu stellen.
  • Weder die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration noch die Proteste gegen den Naziaufmarsch in Plauen sind die Revolution. Bis zu dieser ist es noch ein sehr langer und steiniger Weg auf verschlungenen Pfaden über vielfältigste Themenfelder. Wir finden es daher falsch, das eine gegen das andere auszuspielen, wie es im von der B.Z. zitierten Bekennerschreiben getan wird.
  • Wir halten direkte Aktionen gegen Nazis und Unternehmen, die mit Rassist*innen Geschäfte machen, für eine legitime und notwenige Praxis, um menschenverachtender Strukturen zu schwächen und den gesellschaftlichen Rollback entgegenzutreten. In diesem Sinne solidarisieren wir uns mit der Aktion gegen Peter Brammann und A&O. Es war jedoch keine Aktion der Gruppe und das entsprechende Bekenner*innenschreben ist nicht von uns.
  • Es gab vor unser Gruppe und gibt parallel zu uns, wie auch sicherlich in Zukunft Menschen in Berlin, die sich als autonome Antifas verstehen und auch so bezeichen - „und das ist auch gut so!“ Texte unserer Gruppe werden wir immer (auch) auf unserer Homepage www.a2berlin.org veröffentlichen.

Eigentlich ist das Ganze gar nicht mal so unser Style. Wir werden alle älter. Wir sind weniger flexibel. Dabei hatten wir uns doch einmal geschworen, niemals so zu werden. Seit ungefähr fünf Jahren gibt es uns nun schon als Autonome Antifa Berlin. Der Weg bis hier hin ist voller schöner Erinnerungen. Mit Erfolgen und Niederlagen gesät, voller Widersprüche und Enttäuschungen. Anspruch und Wirklichkeit gingen immer wieder in verschiedene Richtungen. Lange Nächte und nicht enden wollende Diskussionen durchziehen die Zeit. Trotz alledem, ein fünfjähriger Geburtstag ist irgendwie ein Grund zum Feiern. Wir laden deswegen herzlichst zum Tanz.

 

Konzert

  • Haszcara [Fe_male Rap aus Göttingen]
  • Roter Hering [Klassenkampfcore - Rostocker Chor zur Bewahrung der ArbeiterInnenliedkultur]
  • Pöbel MC [Berlin]

After Show-Party

  • NotUrGrrrl [HipHop, Trap]
  • K.Atze [Alltimes, Pop, Trash]
  • pophoolism [Pop]
  • Süß & Niedlich [2000er Pop]

5. Februar 2016 // Einlass: 21 Uhr // Beginn: 21.30 Uhr // Supamolly (Jessner Str. 41, Friedrichshain)

Ende September erwartet euch wieder der Offene Linke Jugendkongress in Berlin. Wie in den letzten zwei Jahren gibt es wieder ein breites Programm für euch. Das Programm ist prall gefüllt mit zahlreichen Workshops zu Themen wie Rassismus, Bleiberecht, Sexismus, Lookismus, Nazistrukturen in Berlin und Umland sowie aktuellen politischen Ereignissen. Ein Wochenende lang wird kritisiert, was zu kritisieren ist und sich für künftige Aktionen vernetzt um entwickelte Handlungsstrategien gemeinsam umzusetzen: Vom JuKo in die Schule, die Unis und den ganzen Alltag!

Der JuKo soll ein paar Tage Ferien, Politik, Kultur und Spaß für alle bedeuten, die mehr über die linke Szene in Berlin erfahren wollen, Lust auf Politik haben und der Meinung sind, dass wir zusammen mehr erreichen können. Neben den thematischen Inputs wird es auch wieder ein schönes Kulturprogramm für euch geben.

Auch dieses Mal ist der JuKo wieder komplett durch Spenden getragen, d.h. ihr müsst weder für Essen noch für diee Pennplatzbörse oder Workshops etwas bezahlen. Worauf wartet ihr also noch? Schaut vorbei und verbringt ein abwechslungsreiches und spannendes Wochenende!

Datum: 25.-27. Spetember 2015 Ort: SfE (Gneisenaustraße 2a)

Blog: juko.blogsport.eu