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Bei der Großdemonstration anlässlich der Blockupy-Aktionstage in Frankfurt am Main am 1. Juni kam es zu massiver polizeilicher Repression. Nach einigen Hundert Metern Laufstrecke wurde der antikapitalistische Block massiv angegriffen. Fast 1000 Demonstrant*innen wurden im Anschluss stundenlang gekesselt, mit Pfefferspray und Schlagstöcken traktiert und teils blutig und ohnmächtig geschlagen (Video). Weit über 200 Menschen wurde verletzt (Stellungnahme Demosanis). Die Demonstration wurde so faktisch auf der gerichtlich bestätigten Route verhindert.
Bereits während der Anreise waren alle Berliner Busse stundenlang festgehalten worden und durften erst nach Frankfurt, nachdem alle Reisenden sich erkennungsdienstlich behandeln ließen. Aufgrund dieser provokativen Repression musste ein Bus mit Geflüchteten nach Berlin zurückfahren - sie konnten nicht an den Blockupy Protesten in Frankfurt teilnehmen.
Spendenaufruf / Infos für Betroffene / Erklärung des Koordinierungskreises
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Seit August 2012 läuft in Frankfurt (Main) der RZ-Prozess gegen Sonja und Christian. Beiden wird vorgeworfen in den 1970er Jahren in den Revolutionären Zellen (RZ) organisiert gewesen zu sein und sich an Anschlägen beteiligt zu haben. Sonja sitzt seit September 2011, seit mittlerweile 20 Monaten in Haft!
Seit dem 9. April sitzt auch Sibylle in Haft. Sie wurde in den 1980er Jahren wegen Aktionen der RZ verurteilt und sollte nun als Zeugin gegen ihre ehemaligen Genoss_innen aussagen. Da Sybille die Aussage verweigert, hat sie das Gericht in Beugehaft gesteckt.
Solidarität mit Sonja, Christian und Sibylle. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gehört nicht in den bürgerlichen Gerichtssäalen sondern in unseren linken Zentren und Zeitschriften aufgearbeitet. Eine Absage an den Kampf um eine Gesellschaft ohne Herrschaft und Ausbeutung oder ein Abschwören die dafür notwendigen Schritte zu gehen, werdet ihr von uns nicht kriegen!
Infos zum Verfahren gibt es bei der Soligruppe Freiheit und Glück für Sonja und Christian und bei der Soligruppe gegen die Beugehaft.
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Am frühen Morgen des 22. Mai durchsuchten die Repressionsorgane im Auftrag der Generalbundesanwaltschaft insgesamt 21 Räumlichkeiten in mehreren Bundesländern, unter anderem in Berlin, Magdeburg und Stuttgart. Die Bundesanwaltschaft erklärte, die Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die sogenannten "Revolutionären Aktionszellen" (kurz RAZ), der neuen Reihe der radikal und der herausgebenden Struktur "Revolutionären Linken" (kurz RL). MIt der Vorwurf der Mitgliedschaft und Bildung einer kriminellen Vereinigung (§129) ermitteln die Repressionsbehörden offenbar gegen die RAZ, die RL und die radikal als Nachfolgeorganisation der militanten gruppe (mg). Die RAZ erklärte sich für die Verschickung von Patronen und einige Brandanschläge sowie Explosionen verantwortlich. Ziele waren Gerichte, Arbeitsämter und Behörden in Berlin. Die RL wollte mit der radikal die von der mg angestoßene Militanzdebatte fortsetzen.
Im Jahr 2009 wurden drei Personen auf einem Gelände der Bundeswehr in Brandenburg festgenommen. Das BKA warf ihnen die Mitgliedschaft in der militanten gruppe (mg) vor. Im Zuge des folgenden Prozesses wurden Axel, Oliver und Florian zu 3 bis 3,5 Jahren Haft verurteilt. In der Zwischenzeit erklärte die "militante gruppe" die Einstellung des Projekts, welches sich jahrelang um die Schaffung einer militanten Plattform bemühte.
Die aktuelle Repression scheint jedoch vielmehr der Einschüchterung von Aktivist*innen und der Ausforschung linker Stukturen zu dienen. Die Durchsuchungen reihen sich in zahlreiche Kriminalisierungsversuche der vergangenen Jahre ein. Insbesondere die sogenannten „Schnüffelparagraphen“ §129 kommen hierbei häufig zum Einsatz. Unsere Antwort auf diesen Repressionsschlag kann daher nur die Solidarität mit den Betroffenen sein.
Update:
Soli-Demo am Freitag (24. Mai) um 20 Uhr am Kottbusser Tor
Soli-Kundgebung "Freiheit für Olli!" am Dienstag (28. Mai) um 19 Uhr vor der JVA Tegel
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Am 7. Februar 2013 wurden unter Anweisung und Aufsicht der Frankfurter Repressionsbehörden in Berlin, Frankfurt und Freiburg großangelegte Durchsuchungen bei Pressefotografen durchgeführt. Gesucht wurden Aufnahmen von den militanten Auseinandersetzungen bei den M31 Protesten im März des vergangenen Jahres. Das kommunistische Bündnis "Ums Ganze" hatte zusammen mit anderen linksradikalen Gruppen zu einem europäischen Aktionstag aufgerufen. In diesem Rahmen kam es auch in der Innenstadt von Barcelona zu militanten Angriffen auf Staat und Kapital.
In Frankfurt fand aus diesem Anlaß eine bundesweite Demonstration statt. Dabei wurden u.a. zahlreiche Geschäfte, ein Hotel und eine Polizeiwache angegriffen. Die Frankfurter Bullen nahmen in diesem Zusammenhang mehr als 100 Leute vorübergehend fest. Nach den Auseinandersetzungen richteten die Frankfurter Bullen eine Sonderkommission ein und zeigten übersteigerten Repressionseifer, den auch die Blockupy-Proteste im vergangenen Mai erfuhren. Jedoch sind trotzdem viele Menschen in der Welt nicht mehr bereit die Spardiktate und anderen Gängelungen des Kapitals unwidersprochen zu lassen.
Bei den neusten Durchsuchungen geht es um Ermittlungen wegen einem Angriff auf einen Polizeibeamten. In der Öffentlichkeit wird das Vorgehen der Repressionsbehörden gegen die Journalisten stark kritisiert. In mehreren Städten fanden Spontandemos statt.
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Am 19. und 20. Februar findet in Berlin erneut der Europäische Polizeikongress statt. Schwerpunkt des Kongresses soll „die Polizei in sozialen Netzwerken, ePolice sowie Ausrüstung und Ausstattung“ sein. Das damit ein massiver Ausbau der Überwachungsinfrastruktur gemeint ist, dürfte wohl klar sein. Die Auswirkungen dessen zeigen sich zum Beispiel in Bahrain, Ägypten und Syrien. Dort sorgt westliche Überwachungstechnik dafür, dass zahlreiche Opositionelle in Folterkellern verschwanden. Es waren unter anderem Firmen wie Siemens und Nokia, welche das entspechende Know-How und die Technik zur Verfügung stellten.
Doch auch der Ausbau der Festung Europa und des Frontex-Systems stehen auf dem Programm. So waren bereits in den vergangenen Jahren diverse Vertreter*innen von Frontex auf dem Kongress anwesend. Mit allen erdenklichen technischen Mitteln soll der Grenzübertritt verhindert werden. Dass bei dem Versuch dieses System zu überwinden, täglich Menschen sterben, wird dabei billigend in Kauf genommen. Von Nachtsichtgeräten, Infrarotkameras bis zu Drohnen sind den Europäischen Repressionsbehörden alle Mittel recht die Grenzen der EU abzuschotten. Für viele Menschen bedeutet das den sicheren Tod.
Doch gegen den europäischen Polizeikongress regt sich auch Protest. So wird am 16. Februar um 20 Uhr eine Demonstration am Mariannenplatz in Kreuzberg gegen den Polizeikongress starten. Wie schon in den vergangenen Jahren kam es bereits im Vorfeld des Kongresses zu direkten Aktionen gegen den Polizeikongress und seine Unterstützer*innen. So gingen bereits am 11. November Scheiben bei der Firma Optimal Systems zu bruch, am 26. Dezember Fahrzeuge der DEGEWO in Flammen auf und am 4. Januar wurde die Deutsche Telekom in Friedrichshain markiert. Außerdem läuft im Vorfeld der CamOver-Contest. Ziel des Wettbewerbs ist die möglichst breite Demontage von Überwachungskameras in der Stadt. In diesem Mobilisierungsvideo haben die Initiator*innen bereits einiges vorgemacht. Es ist also Eigeninitiative gefragt. In diesem Sinne: No Nation, No Border: Fight Law and Order!
Demo: Samstag / 16. Februar 2013 / 20.00 Uhr / Mariannenplatz / Berlin
Die Demonstration wird nicht angemeldet. Das Vorbereitungsbündnis hat sich dazu und zu möglichen Ablaufszenarien geäußert.
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Ein dreiviertel Jahr saß ein junger Antifaschist wegen des Vorwurfs des fünffachen versuchten Totschlags an Polizeibeamt_innen in Nürnberg in Untersuchungshaft. Nach einem viertägigen Prozess, der ein Paradebeispiel für den Belastungseifer der Behörden darstellte, wurde Deniz zu zweieinhalb Jahren Haft wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Widerstand und Landfriedensbruch verurteilt - eine unverhältnismäßig hohe Strafe und ein herber Schlag für Angehörige, Freunde und Genoss*innen.
Dieser Hergang ist ein erneutes Beispiel für den Repressionswillen des Staates gegen Antifaschist*innen. Während der "NSU" auch in Nürnberg ungestört morden konnte, stecken die dortigen Behörden lieber einen jungen Antifaschisten in den Knast, weil er sich gegen solche Zustände auf die Straße gegangen ist. Betroffen ist Deniz, doch gemeint sind wir alle!
Weitere Infos, Soli-Stuff und das Spendenkonto findet ihr auf der Homepage der Soligruppe.
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Jedes Jahr finden in Berlin und vielen anderen Städten weltweit zu Silvester Demonstrationen vor Knästen und anderen Zwangsanstalten statt. In diesem Jahr gibt es in Berlin bereits am Nachmittag des 31.12. eine Demonstration zum Frauenknast in Lichtenberg. Am Abend geht es dann wie in den vergangenen Jahren zur JVA Moabit. Wir wollen so nicht nur Solidarität mit den politischen Gefangenen, wie z.B. Deniz K. und Tobi, zeigen, sondern auch unsere allgemeine Ablehnung gegen das System Knast ausdrücken. Die kapitalistische Verwertungslogik und die nationalstaatliche Aufteilung der Welt bewirken, dass immer mehr Menschen nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben ohne Konflikte mit den herrschenden Gesetzen zu gestalten. Armut, fehlende soziale Netzwerke und Zeitmangel führen dazu, dass viele ihre Schulden nicht mehr bezahlen können und immer häufiger ihrer Freiheit beraubt werden. In Berlin sitzen allein über 1000 Menschen wegen "Schwarzfahrens" hinter Gittern. Es verwundert nicht, dass hinter den Gefängnismauern hauptsächlich diejenigen zu finden sind, die gesellschaftlich besonders ausgegrenzt sind und ein ungleich höheres Risiko tragen müssen, Diskriminierung und Gewalt zu erleben. So wurde zum Beispiel auf dem Gelände des neuen Berliner Flughafens ein weiterer Abschiebeknast für Flüchtlinge gebaut.
Für uns ist dies Klassenjustiz, die der Aufrechterhaltung des kapitalistischen Systems dient. Aber auch auf anderen Wegen profitieren die Herrschenden von diesem perfiden System. Beinahe unbemerkt verschafften sich einige Bau- und Sicherheitskonzerne in den letzten Jahren Zugriff auf den Justizvollzug und die erzwungene Arbeitskraft von Gefangenen. Es ist zu beobachten, wie in einem schleichenden Prozess die Privatisierung und Industrialisierung von Gefängnissen in der BRD nach dem Vorbild der USA, wo sich bereits eine richtige Knastindustrie herausgebildet hat, voranschreitet.
Wir können diesem perfiden System nicht tatenlos zusehen. Kommt deshalb zahlreich. Möge unsere Leidenschaft für die Freiheit die Mauern zum Einstürzen bringen!
Demo zum Frauenknast: 15.00 Uhr / S/U-Frankfurter Allee,
Demo zur JVA-Moabit: 22.45 Uhr / U-Bhf Turmstrasse
Im Vorfeld finden bereits einige thematische Veranstaltungen in Berlin statt. Weitere Infos dazu und zu den Demos unter silvesterzumknast.nostate.net
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Am 23. September 2011 wurde Tobias in Berlin-Mitte festgenommen. Ihm wird Autobrandstiftung vorgeworfen. Noch am selben Tag stürmten die Bullen Tobias Wohnung und erwirkten einen Haftbefehl. Tobias saß bereits wegen des Verdachts der Autobrandstiftung bereits im Jahr 2010 mehrere Monate in Untersuchungshaft. Aus Mangel an Beweisen wurde dieses Verfahren eingestellt.
Passend dazu setzte erneut eine Hetzkampagne in den bürgerlichen Medien ein. In den Monaten zuvor war es immer wieder zu Brandstiftungen an Fahrzeugen gekommen. Die Bullen hatten daraufhin mit sogenannten "Brandstreifen" und Hubschraubereinsätzen ganz Berlin terrorisiert. Mit der Festnahme von Tobias sollte ein Exempel statuiert werden.
Am 30. November wurde Tobias in nur einem Verhandlungstag zu 2 Jahren und 6 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Am 11. Juni 2012 musste Tobias seine Haft antreten und sitzt seitdem in der JVA Hakenfelde. Jetzt ist Solidarität gefragt!
Weitere Infos findet ihr unter freiheitfuertobias.blogsport.de
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Im September 2011 wurden Sonja und Christian von Frankreich an die BRD ausgeliefert. Sie waren 1978 untergetaucht als sie im Zuge der "Terroristenjagd" des Deutschen Herbstes bemerkten, dass sie observiert werden und eine Verhaftung befürchteten. Bis zu ihrer Auslieferung lebten sie - die ersten 22 Jahre mit falscher Identität - im französischen Exil. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, Mitglieder der Revolutionären Zellen (RZ) gewesen zu sein und sich an mehreren Anschlägen beteiligt zu haben.
Christian wurde einige Wochen nach der Auslieferung aus der Untersuchungshaft entlassen. Sonja sitzt bis heute im Knast - mittlerweile seit über acht Monaten.
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Seit Anfang 2010 ermitteln die sächsischen Repressionsbehörden wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung (§129) gegen linke Strukturen in Sachsen. Der Paragraph 129 ist ein Ermittlungsparagraph der umfangreiche Überwachungsmaßnahmen legitimiert. So wurden seit 2010 in Sachsen mehrfach Telekommunikationsüberwachungen durchgeführt, Bewegungaprofile erstellt und Handydaten ausgewertet.
Außerdem häufen sich Anwerbeversuche durch den Verfassungsschutz. Als Anlaß genommen wird die Teilnahme an Demonstration oder die Organisierung in Antifa Strukturen. Später kommt es zu einer koordinierten Aktion der SOKO 19/1 bei der in Sachsen insgesamt die Privatwohnungen von 14 Beschuldigten durchsucht werden.
Aus den Durchsuchungsbeschlüßengeht hervor dass gegen die Beschuldigten wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" ermittelt wird. Anlaß sind dabei nicht etwa die erfolgreichen Aktionen gegen den Naziaufmarsch in Dresden sondern eine "Reihe" an Angriffen auf Nazis. Auch in den Folgemonaten kommt es zu weiteren Hausdurchsuchungen u.a in Berlin und Stuttgart.
Update 16.1. Wie bekannt geworden ist kam es am 11. Januar 2012 in Berlin erneut zu einer Razzia im Zusammenhang mit den Ermittlungen der sächsischen Behörden. Deshalb: haltet eure Wohnungen sauber und lasst euch nicht einschüchtern.