Vier Jahre hat es gedauert, bis die F&M Mietgesellschaft der Nazikneipe Zum Henker endlich kündigte. Nicht etwa, weil sie das Problem endlich eingesehen hat, sondern nur, weil sie in den Fokus antifaschistischer Proteste rückte. Seitdem wird das Verfahren in den Mühlen der Bürokratie verschleppt, während die Nazis ihr modernes Sturmlokal weiterhin für Vernetzung und als Ausgangspunkt für Hetzjagden nutzen können.

Seit mehr als zwei Jahren bildet die Akademie für berufliche Bildung die Nazikaderin Maria Fank zur Sozialassitentin aus. Ein Problem sieht die Schule darin erst seitdem auch sie in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Für einen Rausschmiss der Hetzerin braucht es aber offensichtlich noch mehr Druck.

Mehr als ein Jahrzehnt konnte eine neonazistische Terrorgruppe unter den Augen des Verfassungsschutz morden. Ein Problem sehen die deutschen Behörden darin erst, seitdem der rassistische Hintergrund der Morde und der staatlichen Ermittlungen bekannt und die engen Konakte deutscher Behörden zum NSU öffentlich wurden. Ihre Lösung: vertuschen, schreddern, leugnen. Gleichzeitig geht die Finanzierung neonazistischer Strukturen durch Gehälter für V-Personen ungebrochen weiter.

Seit über einem Jahr leben Geflüchtete auf dem Oranienplatz kollektiv zusammen und üben aktiven Widerstand gegen die rassistische Asylpolitik der BRD. Ein Haus für sie war gefunden, der Platz reichte nicht aus, die politischen Forderungen waren nicht erfüllt: Ein Teil blieb auf dem Oranienplatz. Nun droht ihnen die Räumung! Das Camp auf dem O-Platz muss bleiben, Schluss mit der rassistischen Stimmungsmache von Nazis, bürgerlichen Medien und Senat gegen Geflüchtete!

Uns reicht es! Die Zusammenarbeit privater und staatlicher Stellen mit Neonazis muss aufhören. Wir haben gelernt, dass der Wille dazu erst kommt, wenn wir die Akteure direkt in den Fokus der Öffentlichkeit zerren; wenn wir sie zur Zielscheibe antifaschistischen Widerstands machen. Deshalb findet kommende Woche eine Demonstration in Mitte und Kreuzberg statt. (Aufruf)

 – Freitag, 13. Dezember 18:00, Mehrinplatz / U-Bhf Hallesches Tor –
Kundgebung vor Fanks Schule: Mittwoch, 11. Dezember, 12 Uhr, Alte Jakobstraße 83 - Vorabtreffpunkt: 11.30 U-Bhf Moritzplatz

Aufruf als Kopiervorlage

Am Freitag, den 13. Dezember, kurz vor Weihnachten, werden wir gegen die Vermietung der Nazikneipe „Zum  Henker“, gegen die Ausbildungsstätte der Nazikaderin Maria Frank, gegen die Verschleierungstaktiken der deutschen Geheimdienste in Bezug auf die NSU, sowie gegen eine Räumung des Flüchtlingscamps am Oranienplatz und die rassistische Mobilmachung gegen Flüchtlinge demonstrieren. Wir rufen euch alle auf, sich an der Demonstration zu beteiligen!

 In der Friedrichsstraße 235 in Mitte befindet sich das Berliner Büro der F&M Immobiliengesellschaft, die die Räumlichkeiten der nazistischen Kneipe „Zum  Henker“ verwaltet. Es ist die wichtigste Lokalität für die Berliner Naziszene. Dort finden regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte der extremen Rechten statt. Vier Jahre hat die Immobiliengesellschaft das Treiben der Nazis toleriert. Erst nach massiven Protesten sprach sie im Frühjahr endlich eine fristlose Kündigung aus. Seitdem hat sich aber nichts weiter getan. Weiterhin planen und führen von dort aus Neonazis berlinweit rassistische und  menschenverachtende Aktionen durch. Wir fordern die F&M, den Bezirk und das zuständige Gericht auf, endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen um die Nazi-Kneipe zu schließen.

Wir sind erschüttert, wütend und entsetzt: Nach einer antifaschistischen Demonstration in Burg kam es in der Nacht vom 2. auf den 3. November zu einem haarstreubenden Überfall von Nazis auf Antifas. Im Zuge der Aktion wurde ein Antifaschist von Nazis entführt, mißhandelt und in einem Waldstück ausgesetzt. Diese Ereignisse sind auch Ergebnis der Kriminalisierung und Diffamierung antifaschistischer Politik und der Verharmlosung von faschistischer Gewalt in Burg und Umgebung. Schon seit Januar 2013 kam es in Burg regelmäßig zu Angriffen auf Antifas und Andersdenkende. Den lokalen Strukturen und den Betroffenen Antifas gilt unsere Solidarität!

Am 9. November gab es eine Solidaritätskundgbeung in Burg und zahlreiche Zeitungen berichteten über den Vorfall. Bei den Nazis, die in Burg für Drohungen, Einschüchterungsversuche und Angriffe verantwortlich sind handelt es sich zum Großteil um Faschisten aus anderen Orten wie beispielsweise Magdeburg, Brettin und Schönebeck. Diese werden von den Nazis aus Burg als Unterstützung angefordert und es sind zum Teil auch dann diese, die die Angriffe durchführen. Wir als Antifaschist*innen dürfen es nicht zulassen dass solche Situationen entstehen können. Dieser Angriff erfordert eine entschiedene Antwort.  Eine Möglichkeit dazu bietet sich beim alljährlich stattfindenden Naziaufmarsch in Magdeburg Anfang des kommenden Jahres.

Infos: Antifa-Burg I TAZ I Junge Welt I Endstation Rechts I Jungle World

Der Fernsehbericht des Journalisten Sam Donaldson für den amerikanischen Sender ABC enthüllt im Jahr 1994 den Aufenthaltsort des Nazi-Kriegsverbrechers Erich Priebke. Dieser war als damaliger SS-Führer für die Ermordung von zahlreichen italienischen Zivilisten in den Ardeatinischen Höhlen verantwortlich. Nachdem italienische Partisanen und Partisaninnen 33 Angehörige der SS in Rom in einen Hinterhalt lockten und töteten, wurden als Racheaktion, 10 Italiner*innen pro getöteten SS-Mann exekutiert. Unter der Aufsicht von SS-Sturmbannführer Priebke wurden dann am 24. März 1944 335 Italiner*innen in den Ardeatinischen Höhlen hingerichtet.

Priebke hatte zusammen mit anderen Nazi-Verbrechern Zuflucht in dem argentinischen Dorf Bariloche gefunden, wo er ein angesehener Lehrer an der deutschen Schule war. Nach der Veröffentlichung des Berichts wird Priebke an Italien ausgeliefert. Dort wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Diese verbüßte er bis vor kurzem in Hausarrest in Rom. Mittlerweile ist Priebke verstorben. Um den Ort seiner Beisetzung wurde bis zuletzt gestritten. Bereits im Jahr 1991 hatte der argentische Autor Esteban Buch in seinem Buch "Der Maler der argentischen Schweiz" (El pintor de la Suiza Argentina) auf Priebkes Verantwortung für das Massaker in Italien hingewiesen. Die deutsche Regierung verweigert für dieses und viele andere Verbrechen weiterhin jegliche Entschädigung. Auf dem Bild wird der Kriegsverbrecher von dem ABC Reporter Sam Donaldson auf seine Vergangeheit angesprochen.

Am 21.11.1992 wurde der Antifaschist und Hausbesetzer Silvio Meier von Nazis in Berlin-Friedrichshain ermordet. Seitdem findet jährlich zum Gedenken eine Mahnwache und eine Demonstration statt, an der im letzten Jahr mehrere Tausend Menschen teilnahmen. In diesem Jahr thematisiert der Aufruf den aktuellen rassistischen Diskurs, den auch die Nazis für sich zu nutzen wissen, während der Staat weiter mit Repression gegen Linke vorgeht.

Zur Zeit zeigt sich der gesellschaftliche Rassismus in Berlin und ganz Deutschland wieder verstärkt in der Hetze gegen Asylsuchende. Es begann vor einigen Monaten mit der Debatte um die mittlerweile eröffnete Notunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Hellersdorf. Seitdem kam es auch in anderen Städten verstärkt zu rassistischer Stimmungsmache, wie beispielsweise in Duisburg, Leipzig, Rackwitz oder Schneeberg. Neben ausgeprägtem Rassismus haben die Geflüchteten aber auch mit einer menschenunwürdigen Asylpolitik zu kämpfen, deren sichtbarste Konsequenz sich in den vielen Toten durch die hochgerüstete Flüchtlingsabwehr an den europäischen Außengrenzen zeigt.

Zum 21. Todestag von Silvio Meier werden wir deshalb erneut auf die Straße gehen. Die Demo wird dabei auch durch die von uns erkämpfte Silvio-Meier-Straße gehen. Gegen den aktuellen rassistischen Diskurs, Nazis und die staatliche Repression! Antifa in die Offensive!

Silvio-Meier-Demonstration: Samstag / 23. November 2013 / 15 Uhr / U-Bhf. Samariter Straße
Mahnwache zum Todestag: Donnerstag / 21. November / 17 Uhr / U-Bhf Samariter Straße / Bringt Kerzen & Blumen mit

Vor der Mahnwache findet um 16 Uhr am U-Bhf Frankfurter Tor eine Stadtspaziergang zu den (historischen) Orten des Widerstands in Friedrichshain statt. Im Anschluss geht es zusammen zur Mahnwache.

Im März 2014 feiert die Nazikneipe „Zum Henker“ ihr fünfjähriges Bestehen. Nachdem es in den letzten Monaten ruhiger um das Drecksloch in der Brückenstraße geworden ist möchten wir einen kurzen Rückblick wagen. Die im Jahr 2009 eröffnete Kneipe kann als wichtiger Faktor für die Ensteheung der Nazi-Hotspots Rund um den Bahnhof Schöneweide betrachtet werden.  Nach der Eröffnung steigerte sich nicht nur die Anzahl der Übergriffe in der Region, bald folgte die Neueröffnung zahlreicher Lokalitäten mit rechtem Hintergrund in der Gegend. Antifaschist*innen gaben dieser Entwicklung den treffenden Namen die Braune Straße. Nach Bekanntwerden der Zustände in Schöneweide folgten zahlreiche Aktionen. Auch gegen die Vermieter der Kneipe, die F&M Mietgsellschaft richteten sich die Aktionen.

Im Frühjahr 2013 gab es eine Kundgebung vor dem Hauptsitz der F&M Mietgesellschaft. Kurz darauf verkündete ein Verantwortlicher die Kündigung des Vertrags mit den Nazis. In den folgenden Wochen und Monaten folgten zahlreiche antifaschistische Aktionen im Bezirk. Auch gegen den am 1. Mai 2013 stattfindenden Aufmarsch im Kiez richtete sich der Widerstand. Nun ist einige Zeit vergangen und das Wetter wird wieder schlechter. Ein Grund mehr uns der Hässlichkeiten des Alltags zu befreien. Wir denken es ist an der Zeit die Schließung des Lokals abermals zu beschleunigen und das nötige in die Hand zu nehmen. Denkt euch was aus, macht euch Gedanken!

Auch in diesem Jahr findet in Berlin erneut ein Konzert-Wochenende unter dem Motto Siempre Antifascista statt. Eingeladen sind jede Menge antifaschistische Bands aus der Punk- und Hardcore Szene, unter anderem The Oppressed (Antifascist Oi! aus Cardiff) und Ämbonker (HC-Punk aus München). Die Veranstaltung soll zum Ausdruck bringen, dass Politik und Subkultur kein Widerspruch ist. Die erneuten Nazimorde im Jahr 2013 an unseren beiden Genossen Clément Méric in Paris & Paulos Fissas aka Killah P in Athen haben einmal mehr auf erschreckend brutale Art und Weise gezeigt, wie wichtig aktiver antifaschistischer Widerstand und eine entsprechende Grenzen überschreitende Vernetzung auch weiterhin sind. Egal ob Nazimorde in Griechendland oder Frankreich, Homophobe Gesetze in Russland, antiziganistische Pogrome in Tschechien, Naziterror in Deutschland oder die alltäglichen mörderischen Zustände an den Aussengrenzen der EU gegenüber Flüchtlingen - es gibt weiterhin einiges zu tun!

Am 21. November jährt sich auch der Mord an Silvio Meier zum 21. Mal. In diesem Jahr sind erneut Ationen in diesem Zusammenhang geplant, da das Gedenken an die Betroffenen rassistischer und faschistischer Gewalt fester Bestandteil antifaschistischer Politik ist. Die Angehörigen, Freund*innen und Genoss*innen brauchen unsere Unterstützung und potentielle Opfer unseren Schutz. Gleichzeitig gilt unser Kampf aber auch jenen Zuständen, die ein solches Klima überhaupt ermöglichen. Der antifaschistische Selbstschutz ist weiterhin bitter notwendig. In disem Sinne: Kein Vergeben, kein Vergessen!

Mehr Infos und das Lineup findet ihr unter siempre.red-skins.de

Am kommenden Samstag, den 26. Oktober 2013, wollen Rassist*innen aus Hellersdorf unter dem Motto "Tag der Meinungsfreiheit - Nein zum Heim" erneut gegen die dort untergebrachten Flüchtlinge demonstrieren. Auch die Nazis der JN Brandenburg, JN Berlin sowie der NPD Berlin mobiliseren zu diesem Aufmarsch. Wir rufen dazu auf den Nazis entgegenzutreten und sich mit den Flüchtlingen solidarisch zu zeigen. Alle aktuellen Informationen zu den Gegenaktivitäten findet Ihr beim Antirassistischem Infoportal Hellersdorf (Ticker & Aktionskarte).

Vortreffpunkt: 26.10. / 10.30 Uhr / S Frankfurter Allee / Gemeinsame Anreise für Blockaden

Am 9. November 2013 jährt sich die Reichspogromnacht zum 75. Mal. Vom 7. bis zum 13. November 1938 wurden in Deutschland und Österreich allerorts Synagogen angezündet, jüdische Friedhöfe zerstört, jüdische Geschäfte und Wohnungen überfallen, demoliert und geplündert. Deutsche Antisemit*innen demütigten, schlugen, vergewaltigten und ermordeten Jüdinnen und Juden. Etwa 30.000 Männer wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt.

Die Pogrome stellten eine weitere, entscheidende Radikalisierung der antisemitischen Politik des NS-Regimes dar. Bis dahin hatten die Nazis jüdische Mitbürger*innen Schritt für Schritt aus der Gesellschaft ausgegrenzt: mit Berufsverboten, Ausschluss aus den Universitäten, später mit den „Nürnberger Rassegesetzen“ oder der „Arisierung“ jüdischer Unternehmen. Diese Gewalt steigerte sich in der Folgezeit und gipfelte in dem Versuch, alle Jüdinnen und Juden in Europa gezielt und umfassend zu ermorden. Bis 1945 ermordeten die Nazis sechs Millionen Jüdinnen und Juden.

Aus diesem Anlass findet seit 1990 jedes Jahr am Mahnmal in der Levetzowstr. in Moabit eine Gedenkkundgebung statt. Dort befand sich eine der größten Synagogen Berlins, die von den Nazis als Sammellager für die Deportationen missbraucht wurde. In diesem Jahr wird der Überlebende Ralf Bachmann davon berichten, wie er als Kind die Reichspogromnacht erlebte.

Im Anschluss findet eine antifaschistische Demonstration durch Berlin-Moabit zum Deportationsmahnmal Putlitzbrücke statt, die sich auch gegen den aktuellen Rassismus und Antisemitismus richtet. Es ist wichtig dem Gedenken an die NS-Verbrechen auch weiterhin Gehör zu verschaffen sowie Konsequenzen für die heutige Zeit daraus einzufordern, damit derartige Taten nie wieder begangen werden!

Demonstration: Samstag / 9. November / 17.00 Uhr / Mahnmal Levetzowstrasse / U-Bhf. Hansaplatz & S-Bhf. Tiergarten

Am frühen Morgen des 24. Oktober 1993 wurde Hans-Joachim-Heidelberg auf dem Vorplatz des S-Bahnhof Schöneweide von Neonazis totgetreten. Nun, Zwanzig jahre nach dem Mord rufen Antifaschist*innen in Schöneweide zu einer Gedenkkundgebung auf. Ver­mut­lich muss­te er ster­ben, weil die Täter sein Leben für „le­bens­un­wert“ hiel­ten. Bis heute konn­ten keine Täter er­mit­telt wer­den. Der Mord an Hans-Joachim-Heidelberg erscheint wie viele nicht in der offiziellen Statistik über Opfer faschistischer Gewalt in Deutschland. Lediglich Sechzig der mehr als 150 Opfer werden offiziell anerkannt.

Dass am S-Bhf. Schöneweide jemand von Neonazis ermordet wurde war kaum bekannt. Umso wichtiger sind Initiativen wie diese. Auch aufgrund der aktuellen Situation in Schöneweide ist Antifaschistische Arbeit vor Ort wichtiger denn je. Mit einem Aufruf mobilisiert das Antifaschistische Bündnis Südost zu der Gedenkkundgebung am S-Bhf. Schöneweide. In unmittelbarer Nähe wohnt Maria Fank, Nazikaderin und Wortführerin während der rassistischen Stimmungsmache in Hellersdorf. Diese absolviert derzeit eine Ausbildung als Sozialassistentin in Berlin Kreuzberg. Dagegen regt sich Widerstand.

Mehr Infos unter: abso.blogsport.de