Für lange Tage oder kurze Nächte, eine Übersicht über die Örtlichkeiten der AfD in Berlin findet ihr hier.
Antifaschistischer Jahresrückblick 2013
Auf Linksunten haben Antifas aus Berlin die antifaschistischen Aktionen 2013 als Jahresrückblick zusammengetragen. Dieser zeigt: die berliner Antifa ist weit vielfältiger als oft angenommen. Viele Aktionen und Einschätzungen werden zu selten aufgeschrieben oder weitererzählt. Schön, dass dieser Artikel dem ein wenig entgegen wirkt.
Fightback
Die Recherche-Broschüre Fight.Back gibt es mittlerweile in fünf Ausgaben. Die Fight.Back ist ein Fachblatt für die antifaschistische Praxis und wird seit 2001 von unabhängigen Berliner Antifagruppen herausgegeben.
Antifaschistisches Infoblatt
Das Antifaschistische Info Blatt ist eine bundesweit erscheinende Zeitschrift. Themen sind unter anderen aktuelle Trends der Naziszene, Diskussionen um Nazismus, Nationalismus und Rassismus, sowie Buchvorstellungen. Die seit 1987 erscheinende Zeitschrift erscheint vierteljährich und ist auch als Abo erhältlich.
Antifa Memory
Dieses Online-Spiel zeigt die Akteure der berliner Naziszene. Jeder der portratierten Nazis wird auch durch eine kleine Biographie und eine Einordnung in der Szene vorgestellt. Wie beim klassischen Memory geht es darum jede Karte jeweils zweimal aufzudecken.
APABIZ
Das antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin sammelt Informationen zu Entwicklungen und Strukturen der extremen Rechten in Deutschland. Neben einem Archiv mit umfangreichen Hintergrund-Informationen bietet das APABIZ auch Workshops und Veranstaltungen an.
Fight Back – Rechte Strukturen in den Sicherheitsbehörden zerschlagen!
Silvio Meier, Kurt Schneider, Luke Holland, Eugeniu Botnari, NSU 2.0, Hanau, Halle, die Morde des NSU und der Neukölln-Komplex zeigen nur zu deutlich wozu rechte Chatgruppen, Nazi-SEKs, Drohbriefe und das Geschwafel von Einzelfällen führen. Die faschistische Bedrohung ist offensichtlich. Zusätzlich zu klassisch organisierten Neonazis und faschistischem Potential der Mehrheitsgesellschaft ist einerseits die AfD als parlamentarische Verankerung des Faschismus dazu gekommen. Andererseits wird uns das Ausmaß der nie durchgesetzten Entnazifizierung durch den wöchentlichen Bericht über Nazi-Strukturen bei Bullen und Militär vor Augen geführt. Es ist unsere Pflicht diese Strukturen entschlossen zu bekämpfen und die faschistischen Mörderbanden zu zerstören!
In der deutschen Geschichte nach ’45 stellt der NSU einen Bruch für Betroffene und Migrant*innen dar – denen der NSU mit seinen Taten und Botschaften drohte. Am 4.11.2021 jährt sich die Selbstenttarnung des NSU zum 10. mal. Seit spätestens Mitte der 90er fing der NSU an Anschläge auszuführen. Die ersten Bomben und Brandsätze gingen nicht hoch. Nach einer Durchsuchung und Verurteilung von Uwe Böhnhardt tauchte das Kerntrio unter. 1999 verübte der NSU einen Rohrbomben-Anschlag auf Mehmet O. in einer Bar. Zum Glück überlebte er den Anschlag. Am 9. September 2000 ermordete das Kern-Trio Enver Şimşek an seinem Blumenstand. Er war das erste Opfer der Česká-Mordserie, in der von 2000 – 2006 auch noch Abdurahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık und Halit Yozgat kaltblütig ermordet wurden. Durch den Sprengstoffanschlag 2001 in Köln und den Anschlag in der Keupstrasse 2004, wurden 23 Personen teils sehr schwer verletzt. Als letztes Opfer traf es 2007 Michèle Kiesewetter und endete schließlich in der Selbstenttarnung des NSU am 4. November 2011.
Am NSU laufen verschiedene faschistischen Strukturen zusammen. Teilstrukturen wie die NPD, der III. Weg, Blood and Honours/Combat 18’s neue Strukturen wie Brothers of Honour und Brigade 8, bestehen alle weiter. Die Nazi-Netzwerke bei Bullen und Militär waren auch Strukturen, in denen Mundlos und Eminger in extrem rechten Kompanien an Waffen übten und sich austauschten. Wie der VS tat der MAD (Geheimdienst d. Militärs) nichts gegen den NSU. Der MAD wollte Informationen sammeln, V-Männer anwerben und die Kameraden schützen. Nach dem alte Nazi-Strukturen beim Militär an die Öffentlichkeit kamen, gab es einen Schlag auf die Finger. Das gleiche ekelhafte Spiel wie heute. Der Verfassungsschutz treibt sein Unwesen noch immer. Im Neukölln-Komplex weiß der VS über die faschistische Strukturen und die Planung von Anschlägen Bescheid und informiert nicht mal die Betroffenen. In selber alter Linie sammelt der VS Informationen ohne etwas zu tun. So auch bei dem Uniter-Netzwerk, bei dem der VS viele Informationen zugespielt bekam ohne darauf zu reagieren. Im Bezug auf den NSU ist die antifaschistische Bewegung gescheitert. Weder wurden die Morde des NSU als faschistischer Terror erkannt, noch gab es eine Reaktion auf die Selbstenttarnung, die annähernd der Dimension des NSU gerecht wurde. Betroffenen, die die Anschläge als rassistisch erkannten, wurden auch von Antifas nicht gehört. Aus diesem Versagen müssen wir lernen.
Nach wie vor ist die Gefahr des faschistischen Terrors nur zu deutlich präsent. Es liegt an uns Konsequenzen aus früheren Fehlern zu ziehen: Betroffenen muss zugehört werden. Auch ist auf den Staat kein Verlass – Wir müssen eine antifaschistische Gegengewalt aufbauen. Die Pflicht den Faschismus zu zerschlagen stellt eine schwierige Aufgabe dar. Vereinzelt geben wir schnell in Verzweiflung auf. Auch zusammen bleibt es schwer, doch erst so wird es möglich, dass der Faschismus besiegt wird. Lasst uns zusammenkommen, uns erproben uns zum Angriff vorbereiten. Wir wollen entschlossen eine gemeinsame Demo bestreiten – Und die Kampfansage umsetzen!
Antifaschistische Demonstration: Fight Back – Rechte Strukturen in den Sicherheitsbehörden zerschlagen! 13. November 2021, um 18 Uhr S/U Lichtenberg (Ausgang Siegfriedstraße)
9. November 2020 – Gedenken an die Novemberpogrome 1938
Am 9. November 1938 fanden die Novemberpogrome ihren Höhepunkt. Im deutschen Herrschaftsbereich wurden Jüdinnen*Juden vergewaltigt, inhaftiert, verschleppt und ermordet. Jüdische Geschäfte, Wohnungen, Gemeindehäuser und Synagogen wurden geplündert, zerstört und in Brand gesetzt. Auf den Straßen entfesselte sich der deutsche antisemitische Terror, der in der Nacht staatlich angestoßen und orchestriert wurde. SA und SS führten unterstützt durch Polizei und Feuerwehr die Morde, Brandstiftungen und Verwüstungen an. Die nicht-jüdische Bevölkerung beteiligte sich an dem Pogrom oder stimmte mit ihrem Schweigen zu. Insgesamt wurden in den Tagen um den 9. November 1.300 Jüdinnen*Juden ermordet, über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland, Österreich und dem annektierten Sudetenland wurden zerstört. Ab dem 10. November erfolgte die Deportation von 30.000 Jüdinnen*Juden in Konzentrationslager. Die Pogrome waren Wegbereiter für die Shoah.
Gedenken braucht den Angriff auf die herrschenden Verhältnisse Fast täglich werden in Deutschland antisemitische Übergriffe gemeldet. Die Spitze des Eisbergs stellen hierbei der rechtsextreme Terroranschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) am Jom Kippur 2019 mit zwei Toten, der Brandanschlag auf die Kneipe “Morgen wird besser” in Berlin-Lichtenberg im August 2020 und der Angriff mit einem Spaten auf einen Besucher einer Synagoge in Hamburg zum Laubhüttenfest im Oktober diesen Jahres dar. Hinzu kommen etliche alltägliche antisemitische Äußerungen und Anfeindungen, die häufig unbeachtet bleiben. Demgegenüber lautet die deutsche Selbsterzählung Antisemitismus existiere nur in historischer Form oder als importiertes Phänomen. Eine tatsächliche Aufarbeitung der Verbrechen und die daraus resultierende Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Nationalsozialismus hervorgebracht haben, hat es nie gegeben. Die ermordeten Jüdinnen*Juden dienen den Deutschen lediglich als Fundament einer neuen nationalen Selbstvergewisserung und dem Gewinn der Erinnerungsweltmeisterschaft.
Die Coronapandemie hat den antisemitischen und verschwörungsideologischen Bodensatz der deutschen Gesellschaft hochgespült – was vorher im kleinen Kreis gedacht wurde, wird inzwischen aggressiv auf die Straße getragen. Dagegen stellen wir ein antifaschistisches Gedenken, das Erinnerung und gegenwärtige Gefahr autoritärer Strukturen zusammendenkt. Unser Gedenken heißt: – Solidarität mit allen von Antisemitismus Betroffenen – Solidarität mit Israel – Keine Versöhnung mit Deutschland – Gegen jeden Antisemitismus
Gedenken in Zeiten der Pandemie Wir wollen in unserem gemeinsamen antifaschistischen Gedenken, Handeln und Eingreifen nicht müde werden und auch dieses Jahr auf die Straße gehen! Daher werden wir dieses Jahr ausschließlich eine Kundgebung veranstalten. Weitere Informationen und Hintergründe findet ihr auch in unserer Broschüre und unter 9november.blogsport.eu
Kundgebung 9. November 2020, 18.30 Uhr, Mahnmal Levetzowstraße, Berlin-Moabit
Mehr als 100 Locations haben der Berliner AfD in den letzten Monaten ihre Räumlichkeiten verwehrt. Die La Festa GmbH, deren Geschäftsführerin Tatjana Korcistij-Gerlitz zusammen mit ihren Ehemann auch das Hotel Pension Victoria betreibt, will den rassistischen, sexistischen und menschenverachtenden HetzerInnen der AfD nun ihren Festsaal in der Gutenbergstraße 26-28 für deren Landesparteitag am 25.10. und 08.11. zur Verfügung stellen und damit der Berliner AfD ihren aufgrund von Raummangel lange verschobenen Parteitag ermöglichen. Am 15.10.2020 versammelten sich ca. 150 Anwohner*innen, lokale Politiker*innen und Antifaschist*innen zu einer Wut-Kundgebung vor dem Hotel Pension Victoria in der Kaskelstraße 50 in Berlin Lichtenberg um gegen die Vermietung von Räumen der La Festa GmbH an die Berliner AfD zu protestieren. Die Straße direkt vor dem Hotel Pension Victoria war von der Berliner Polizei am 15.10.2020 bereits frühzeitig abgesperrt. Die wütenden Redebeiträge und lauten Parolen waren im Hotel sicherlich dennoch gut zu hören.
Wir bleiben dabei: Kein Raum der AfD in Kaulsdorf, im Kaskelkiez, in Berlin oder sonstwo!
Kommt am 22.10.2020 zur antifaschistischen Kundgebung vor dem Hotel Victoria (Kaskelstraße 50 in Berlin Lichtenberg) ab 16:30 Uhr!
Antifaschistische Demonstration zum La Festa Eventsaal in Kaulsdorf Sonntag, 25.10.2020 | 8 Uhr | U-Bhf Kaulsdorf-Nord Im Anschluss antifaschistische Kundgebung mit verschiedenen Bands und viel Lärm vor dem La Festa Eventsaal.
Sollte der Landesparteitag im La Festa stattgefunden haben: Große Wut-Kundgebung vor dem Hotel Victoria Donnerstag, 05.11.2020 | 16:30 Uhr | Kaskelstraße 50
Antifaschistische Demonstration zum La Festa Eventsaal in Kaulsdorf Sonntag, 08.11.2020 | 8 Uhr | U-Bhf Kaulsdorf-Nord Im Anschluss antifaschistische Kundgebung mit verschiedenen Bands und viel Lärm vor dem La Festa Eventsaal.
Die AfD hat, nach langer Suche und sehr viel Streit in den eigenen Reihen, eine Location für ihren vierten Versuch eines Landesparteitags in Berlin gefunden. Die letzten drei Versuche sind der inzwischen fast komplett zerstrittenen Fascho-Partei krachend um die Ohren geflogen, weil schon die Ankündigungen breiter antifaschistischer Proteste vor den jeweiligen Locations in allen Fällen dazu führten, dass ihnen die Räumlichkeiten wieder gekündigt wurden. Ganz genau das wird auch beim vierten Versuch passieren. Dafür werden wir sorgen!
Die La Festa GmbH in Kaulsdorf will den rassistischen, sexistischen und menschenverachtenden Hetzer*innen der AfD ihren Festsaal in der Gutenbergstraße 26-28 für deren Landesparteitag am 25.10. und 08.11. zur Verfügung stellen. Wir sagen: Keine ruhige Minute mehr für das La Festa! Kein Raum der AfD! Kommt zur antifaschistischen Demonstration gegen den AfD Landesparteitag und die Vermietung des La Festa Eventsaals an die AfD! Kein Fascho-Parteitag in Kaulsdorf!
Antifaschistische Demonstrationen zum La Festa Eventsaal in Kaulsdorf Sonntag, 25.10.2020 | 8 Uhr | U-Bhf Kaulsdorf-Nord Sonntag, 08.11.2020 | 8 Uhr | U-Bhf Kaulsdorf-Nord
Im Anschluss antifaschistische Kundgebung vor dem La Festa Eventsaal.
Achtet auf weitere Ankündigungen zu Aktionen und Kundgebungen vor dem La Festa und Infos zu Anreisetreffpunkten unter keinraumderafd.blogsport.eu und auf Twitter.
Hashtags: #noLPT #B2510 #B0811
Diesmal gibt’s Kartoffelbrei! Den AfD Landesparteitag am 25.10. und 08.11. zermatschen!
Die Nazipartei Der III. Weg mobilisiert zu einer Demonstration am 3. Oktober in Berlin Hohenschönhausen, nachdem ihre alljährlich wiederkehrende 1. Mai Demonstration Corona-bedingt ausgefallen ist. Entgegen ihrer ursprünglichen Planung geht es jetzt in die sogenannte „Reichshauptstadt“ statt nach Erfurt. Zu den seit 2015 regelmäßig martialisch inszenierten Demonstrationen am 1. Mai (bspw. in Plauen und Chemnitz) konnte der III. Weg bis zu 1000 gewaltbereite Nazis mobilisieren. Seit Juli ruft die Neonazipartei jetzt zur Demonstration am „Tag der deutschen Einheit“ in Berlin auf. Dann soll unter dem Motto „Ein Volk will Zukunft!“ marschiert werden und in ihrem Aufruf wird bereits die Frage gestellt: „Wird es Blockaden geben?“ - Wir sagen: „Ja, klar wird es Blockaden geben!“
Die vergangenen bundesweiten Demonstrationen des III. Wegs haben gezeigt, dass seine Anhänger_innen reisefreudig sind. Und da es dieses Jahr noch kein derartiges Demoevent gab muss am 3. Oktober, trotz der relativen Schwäche in Berlin, mit mindestens 500 gewaltbereiten Neonazis gerechnet werden.
Der III. Weg ruft am 3. Oktober zu 14 Uhr nach Berlin-Hohenschönhausen auf. Wir sind schon vorher da und rufen dazu auf sich dem III. Weg mit vielfältigen Aktionen und Blockaden am 3. Oktober entgegenzustellen!
Rechte Sympathisanten in der Staatsanwaltschaft, Verstrickungen von Polizei mit Naziszene und immer neue rassistische Angriffe – es reicht! Schluss mit Naziterror!
Wir fordern eine politische Aufarbeitung des Neuköllner Nazikomplexes. Rechte Netzwerke müssen endlich öffentlich aufgedeckt und aufgelöst werden. Parlamentarischer Untersuchungsschuss jetzt!
Kommt alle zur gemeinsamen Demo in Rudow und Gropiusstadt. Lasst uns zeigen, dass wir uns nachbarschaftlich gegen Nazigewalt wehren und gemeinsam die Betroffenen rechter und rassistischer Anschläge unterstützen.
Hintergrund
Neukölln ist ein Hotspot von rechten Aktivitäten in Berlin. Seit Jahren verüben Neonazis Anschläge und Angriffe auf Menschen, die sich politisch und zivilgesellschaftlich engagieren, auf Menschen of Colour, auf linke und migrantische Läden. Die Angriffe sind Ausdruck rechter Strukturen, die seit den 70ern bestehen.
Antifaschist*innen machen seit Langem auf die Täter der Sachbeschädigungen, Angriffe und Anschläge. Sie fordern Aufklärung und Schutz für Betroffene. Sie haben die rechten Netzwerke aufgedeckt, die dahinterstehen – eine Symbiose aus Neonazis, AfDlern und Fußball-Hooligans mit Verbindungen bis in die Sicherheitsbehörden. Doch statt Täter zur Verantwortung zu ziehen, werden im Geheimen agierende Sondereinheiten geschaffen. Immer weitere Fehler und Versäumnisse werden aufgrund von Medienberichten, dem Druck von Betroffenen und Zivilgesellschaft und einzelner Abgeordneter eingestanden.
Sie haben auch die Skandale ans Licht gebracht: Verfassungsschutz und Polizei wussten von Vorbereitungen für einen Brandanschlag und warnten die betroffene Person trotzdem nicht. Ein im Neukölln-Komplex ermittelnder LKA-Beamter traf sich mit bekannten Neonazis. Ein leitender Beamter des Polizeiabschnitts 65 mischte in Nazichatgruppen mit. Anfang August mussten zwei Staatsanwälte wegen Verdacht auf Befangenheit und Fehlverhalten abgezogen werden. Und Mitte August wurde aufgedeckt, dass ein wegen einer rassistischen Gewalttat angeklagter Polizist Mitglied der EG Rex der Polizei in Rudow und Britz war, die zahlreiche Kontakte und Zugang zu Daten von Betroffenen und Engagierten hatte.
Es ist ein Armutszeugnis, dass zwei der mutmaßlichen Täter nun nicht für Brandanschläge, sondern bloß für Schmierereien angeklagt wurden und die rechten ungestört weiter Angriffe gehen. Neuerdings werden Läden und Häuser in Nordneukölln mit Nazisymbolen beschmiert, flankiert von Brandanschlägen.
Diese Entwicklung wird gefördert durch das populistische und Öffentlichkeit heischend Vorgehen der Ermittlungsbehörden gegen „Clans“. Orte des alltäglichen Lebens wie Restaurants und Shisha-Bars werden seit einem Jahr durch schwerbewaffnete Polizeirazzien terrorisiert. Damit wird der Fokus auf migrantisch geprägte Kieze gelenkt und die Betroffenen mit rassistischen Zuschreibungen belegt. Die „Clan”-Debatte ist ein willkommener Anknüpfungspunkt für Neonazis und die AfD und führt zu rechten Gewalttaten wie den Morden von Hanau und den jüngsten Angriffen in Neukölln auf migrantischen Läden und „Clan-Häuser“.
Auch in Neukölln trauern wir um die Opfer rechter Gewalt: Burak Bektaş und Luke Holland, die 2012 und 2015 erschossen wurden. Lukes Mörder wurde verurteilt, doch das Gericht sah sein Hobbyzimmer voller NS-Devotionalien nicht als Hinweis für ein rechtes Tatmotiv. Buraks Mörder ist immer noch unbekannt, doch das Verhalten der Polizei kennen wir vom NSU-Komplex und unzähligen anderen rassistischen Morden in Deutschland: Ignorieren von Hinweisen, haltlose Kriminalitätsvorwürfe gegen Burak und seine Familie, anonyme rassistische Leaks „aus Polizeikreisen“.
Die Forderungen an den Senat lauten: Sofortiges Ende von rassistischen Razzien, ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum rechten Terror in Neukölln, NSU- und Nazi-Verstrickungen der Berliner Sicherheitsbehörden sowie entsprechender Konsequenzen für Staatsschutz und Verfassungsschutz, Schluss mit der Kriminalisierung von Antifas und Gemeinnützigkeit für die VVV-BdA.
Dafür gehen wir am 30. August auf die Straße. Seid dabei!
Sonntag, 30. August, 16:00 Start: Rudower Spinne / U-Rudow, Ziel: U-Wutzkyallee Antifaschistische Demonstration mit Rudow empört sich, Kein Generalverdacht und Neukölln Watch
Für morgen plant ein Bündnis aus Corona-Leugner*innen, Verschwörungsanhänger*innen und Personen und Gruppen aus dem Spektrum der Neuen Rechten, Neonazis und nun auch vermehrt AfD-Prominenz, Kundgebungen und Demonstrationen in Berlin-Mitte. Es ist davon auszugehen, dass sich weitaus mehr Menschen als am 1. August an den Veranstaltungen beteiligen.
Also passt auf euch auf - kommt in großen Gruppen (am besten über gemeinsame Vortreffpunkte) und unterstützt die Menschen bei der Gegenkundgebung am Bebelplatz.
Zusammenfassung: ab 9.30 Uhr Kundgebung am Bebelplatz,
Treffpunkte zur gemeinsamen Anreise: - 8:30 Uhr am Gesundbrunnencenter (Haupteingang, Behmstraße), - 9:00 Uhr an der historischen Ampel am Potsdamer Platz, - 10:00 Uhr am Kottbusser Tor vor Rossmann
Gemeinsame Anreise für Leute die später dazustoßen wollen: um 11 Uhr an der historischen Ampel am Potsdamer Platz oder um 14 Uhr an der historischen Ampel am Potsdamer Platz.
Kurzfristige Infos findet ihr hier: https://twitter.com/BBgegenRechts
Einmal monatlich findet in der Strausberger Gaststätte “Zum alten Steuerhaus” der Stammtisch der lokalen AfD statt. Hier trifft sich rund um den Strausberger Stadtverordneten Rainer Thiel das Kernklientel der rassistischen Partei. Immer wieder wird er dabei unterstützt von Parteiprominenz aus Berlin und Brandenburg. Und das nicht von irgendwem: Die Strausberger Fraktion ist, wie der gesamte Brandenburger Landesverband, klar dem „Flügel“ um Höcke und Kalbitz zuzuordnen, der innerhalb der ohnehin schon rechten Partei den ekligen rechts-äußeren Rand bildet.
Diese illustren Menschen treffen sich also monatlich zum gemeinsamen Biertrinken im “Alten Steuerhaus”. Dabei dienen Stammtische der AfD weit mehr als nur dem netten Beisammensein. Sie sind bundesweit ein zentrales Mittel, um sich zugänglich und bürgernah zu präsentieren. Hierher können Interessierte eingeladen werden, vor allem aber können Sympathisant*innen und Mitglieder sich vernetzen und austauschen. So unterstützen die Lokale, in denen solche Stammtische stattfinden, ganz aktiv die Arbeit der Partei.
Die Gaststätte “Zum alten Steuerhaus” macht keinen Hehl aus ihrer Unterstützung für die AfD. Ungeniert wird für die Stammtische geworben, Angestellte begrüßen die AfDler per Handschlag. Die Verantwortlichen des Lokals wissen, was sie tun – und sie scheinen sich nichtmal dafür zu schämen.
Aber die AfD ist keine „normale“ Partei wie jede andere. Sie trägt ganz massiv zu dem Rechtsruck bei, der bei rassistischen Beleidigungen beginnt und mit Attentaten wie dem in Hanau endet. Rassismus tötet – und die AfD ist mit dafür verantwortlich. Ganz egal, wie lange die Partei in Landtagen und Stadträten sitzt: Wir werden uns niemals an ihre Präsenz gewöhnen und da, wo sie auftaucht, müssen wir dagegen protestieren.
Darum kommt am 5. September um 15h zur Kundgebung & Konzert am Alten Steuerhaus.
Es gibt kein ruhiges Hinterland! Kein Acker der AfD!
Was? Kundgebung und Konzert mit den PC Toys
Wann? 5. September, 15 Uhr
Wo? Hohensteiner Chaussee 19, 15344 Strausberg
Vortreffpunkt? 14:30h am S‑Bahnhof Strausberg mit Fahrrädern
Und danach? Essen für alle und Hiphop-Konzert mit McJosh, Spacebunny Ninja und FaulenzA
Aktuelle Infos findet ihr hier: https://keinacker.noblogs.org/
Am kommenden Sonnabend, den 8. August, haben Neonazis um die Freien Kräfte und NPD/JN eine Kundgebung zum sog. »Tag des politischen Gefangenen« in Hennigsdorf angekündigt. Ursprünglich sollte die Veranstaltung im März stattfinden, wurde jedoch Corona-bedingt verschoben. Bereits das Datum (8.8. = 88 = Heil Hitler) offenbart einen klaren NS-Bezug, neben der inhaltlichen Bezugnahme auf prominente Holocaust-Leugner*innen wie Ursula Haverbeck und den Kriegsverbrecher Erich Priebke. Priebke wurde in Hennigsdorf geboren und dient als Identifikationsfigur der rechten Szene.
Ursprünglich war die Nazikundgebung in Hennigsdorf für 13 Uhr angekündigt. Nun hat der Organisationskreis jedoch verkündet die Nazis sollen sich zwischen »12.30 Uhr & 13 Uhr am Bahnhof«“ treffen und von dort aus gäbe es »dann alles weitere«“.
Dafür, dass es sich bei der Veranstaltung um eine angemeldete Standkundgebung handelt, riecht diese Ankündigung stark nach einem Vortreffpunkt für eine weitere Aktion. Ein Aufmarschversuch ist nicht wahrscheinlich, dennoch ist Wachsamkeit angesagt!
Mehrere Optionen sind möglich:
1. Sie ziehen zum Geburtshaus von Erich Priebke in Hennigsdorf. Der Standort ist nicht bekannt.
2. Sie führen eine Gedenkaktion für Rudolf Heß durch. Auf Facebook postete die Orgagruppe vor einigen Wochen ein Bild, wo sie ein Transparent malen mit der Aufschrift »Ich bereue nichts«“, dem Schlusswort des Hitlerstellvertreters Rudolf Heß im Nürnberger Prozess. Auch Priebke hatte bis zu seinen Tod keine Reue gezeigt. Später wurde das Bild von der Seite genommen. Am 17. August beging Heß Suizid. Dieses Datum nutzten Neonazis in der Vergangenheit um ihm in Berlin-Spandau zu huldigen. Die Terminliche Nähe zu Heß’s Todestag legt eine solche Gedenaktion für ihn nahe. Im Jahr 2018 trafen sie sich zum Teil im benachbarten Falkensee um gemeinsam zum Heß-Aufmarsch in Berlin-Spandau anzureisen. Erinnert sei hier auch an die Fakeanmeldungen der Nazis im August 2018, die den Gegenprotest in die Irre leiteten und den Nazis einen Heß-Gedenkmarsch im Berliner Stadtzentrum ermöglichte.
Es ist darum nicht auszuschließen, dass Hennigsdorf ein Sammelort ist um von dort nach Berlin zu fahren und dort ungestört aufzumarschieren. Die Fahrt von Hennigsdorf nach Spandau oder in die Berliner Innenstadt dauert eine Halbe Stunde.
Die Neonaziszene in Berlin/Brandenburg verbuchte in den letzten Jahren herbe Niederschläge. Die durchaus mobilisierungsstarken „Nein zum Heim“ Proteste brachten nicht den erwünschten Erfolg für die Bewegung. Von der rassistischen Stimmung profitierte die AfD, klar als Nazidemos erkennbare Veranstaltungen werden von breiten Protesten begleitet und erzielen weder die propagandistische Wirkung nach außen, noch stärken sie das Gemeinschaftsgefühl nach innen. Zahlreiche Veranstaltungen und Festivals mussten wegen Corona ausfallen, diffuse Zusammensetzungen der Hygiene-Demonstrationen bieten wenig Anschluss für extrem rechte Akteur*innen. Die Kundgebung in Hennigsdorf ist eine Möglichkeit radikal nach innen zu wirken um Selbstermächtigung zu erlangen. Auch wenn in Hennigsdorf nur mit 40 Nazis plus zu rechnen ist, so ist dies kein Grund sie laufen zu lassen.
Aufgrund dieser Informationslage und unserer Erfahrungen, werden wir den Anreisepunkt am 8. August nach vorn verlegen und rufen auch die Brandenburger Gruppen dazu auf, bei ihrer Anreise nach Hennigsdorf sich mit den Berliner Antifaschist*innen am Gesundbrunnen zu sammeln. Dies ermöglicht uns im Falle eines Aufmarschversuches eine größere Flexibilität und bietet zudem mehr Sicherheit für Nazigegner*innen bei der Anreise.8. August 2020
Immer wieder konnten in der Vergangenheit AfD-Veranstaltungen erfolgreich verhindert werden, indem frühzeitig zu Gegenprotesten mobilisiert wurde oder die Wirt_Innen und Betreiber_Innen der Veranstaltungsorte über das braune Treiben der Faschist_Innen in ihren Räumlichkeiten informiert wurden. Solche Absagen schaden der AfD massiv. Sie schränken ihre Möglichkeiten, ihr rassistisches, sexistisches und menschenverachtendes Weltbild zu propagieren ein, nehmen ihnen die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum und kosten die AfD bei größeren Events, wie Parteitagen, oft auch sehr viel Geld. Genau das sind unsere und auch deine Ziele, und jetzt kannst du, mit ein paar Mausklicks und einer kurzen Nachricht, uns helfen, der AfD zu schaden. Mach mit – Verpetz die AfD!
Der AfD die Räume nehmen Die AfD ist angewiesen auf öffentliche Räume wie Restaurants, Hinterzimmer, Vereinsheime, Event-Locations oder große Veranstaltungshallen. All diese Räume wollen und werden wir den rechten Hetzer_Innen nehmen und dazu brauchen wir deine Hilfe. Du hast AfDler_Innen zufällig in einem Restaurant oder einer Kneipe erkannt? Du arbeitest in einer Event-Location oder einem Restaurant und hast Wind davon bekommen, dass dein Chef Räume an die AfD vermietet? Dann verpetz die AfD! Schreib uns eine Mail und melde uns deine Beobachtung oder Infos und trag so aktiv dazu bei, der AfD zu schaden und ihnen öffentliche Räume zu nehmen!
Der AfD die Infrastruktur nehmen Die AfD ist für die Durchführung fast jeder größeren Veranstaltung angewiesen auf externe Dienstleister_Innen. Die Grafikagentur, die die Einladung entwirft, die Druckerei, die die Einladungen erstellt, die Getränkebestellung, die Kellner_Innen, Service-Personal, die Security, die Bühnentechnik, Licht- und Sound-Anlage, Saal-Deko, Tageslichtbeamer und Leinwand, das Anliefern und der Aufbau: an fast all diesen Punkten nutzt die AfD externe Dienstleister_Innen und überall gibt es verschiedene Menschen in der Kette, die wissen, wann und wo die AfD ihre Veranstaltung plant. Wenn du Dienstleister_In bist, oder bei einer Firma arbeitest, die von der AfD beauftrag wurde, hast du die Chance uns zu helfen und mit wenigen Mausklicks aktiv gegen Rechtsruck und Rassismus einzugreifen. Verpetz die AfD! Schreib uns eine Mail und melde uns deine Beobachtung oder Infos zu der geplanten AfD-Veranstaltung!
Sicher und unkompliziert: So schadest du der AfD ohne dir selbst zu schaden: Für uns ist nicht wichtig, wie du heisst, wo du arbeitest und was du tust. Lass solche Infos also alle weg, sie nutzen uns nicht. Schreib uns einfach, wann und wo die AfD eine Veranstaltung oder Treffen plant, oder durchgeführt hat. Um 100% sicher zu gehen, kannst du dir hierfür eine anonyme Mail-Adresse zulegen. Das dauert nur ein paar Minuten und geht ganz einfach. Wir empfehlen hierfür zum Beispiel den Anbieter Protonmail. Dort kannst du, ohne deinen Namen oder andere Daten anzugeben, eine Mail-Adresse erstellen und uns mit dieser dann schreiben. Da wir ebenfalls Protonmail nutzen, wird deine Mail automatisch verschlüsselt und nur wir können sie lesen.
Also keine Zeit verlieren! Sag deinen Freund_Innen bescheid, haltet Augen und Ohren offen und meldet AfD-Aktivitäten, wenn ihr sie mitbekommt! Und denkt immer daran: Jede Info schadet der AfD!
Schick uns deine Infos an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!